Wander – Wasser – Weißkugelhüttenweg

Der Morgen klar und gutgelaut. Die Sinne ausgruht und aufnahmebereit. Vom kleinsten Wassertropfen bis zur imposanten Gletscherkulisse des Weißkugelmassivs, ein Sinnesrausch der letztendlich Dankbarkeit in sich trägt. Man soll dagewesen sein. Die Anstrengung auf sich genommen. Das Essen an der Hütte genossen. Die Kühle des Gletschers gespürt. Das Auge vom Sattgrün verwöhnt. Die Vielfalt der Wassermusik in sich aufgenommen.

Das alles wird von einer Kuvertüre tiefer Zufriedenheit überschüttet. Danke daß ich hier sein darf.

Gruß Richard Fliri

Wander – Wasser – Weißkugelhüttenweg

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2 Gedanken zu „Wander – Wasser – Weißkugelhüttenweg

  1. Etwa 30 Jahre ist es her, dass ich Freunde aus Hamburg zum Bergsteigen motivieren konnte, und es begann in Langtaufers: Aufstieg zur Weißkugelhütte, Richterweg über die Eisbrüche auf die Weißseespitze und weiter auf die Brandenburger Hütte und die Hintereisspitzen.
    Die erste Begeisterung und der Beginn vieler Touren mit unserem Bergführer Hermann Pinggera
    aus Pedross in Langtaufers. Das erste große Ziel dann die Weißkugelspitze, aber nicht über den
    „Normalaufstieg“- wie wir dachten, aber nicht Hermann- sondern über den Nordgrad.
    Das Wandern und Bergsteigen im Langtaufers hat so viele Schattierungen im Erleben, die je für sich selbst begeistern können, und sei es von Melag aus den Weg zur Alm zu gehen oder den Höhenweg von Masseben zur Melager Alm oder den Aufstieg über den Militärsteig zur Planeiler Scharte oder, oder.
    Der Aufstieg zur Weißkugel über den Nordgrad war die grundlegende Erfahrung, die ich immer wieder gesucht habe: Anstrengung auf mich nehmen für ein unbeschreibliches Erlebnis- ein 360 Grad- Blick in ein grenzenloses Himmelsblau in einer allen erdverhafteten Geräusche entzogenen Stille. Was für ein Geschenk und Lohn der Anstrengung!
    Jetzt werde ich 75 Jahre alt und das alpine Bergsteigen endete für mich und auch für meine Freunde
    damit, dass Herrmann mit zwei jungen Frauen im Abstieg von der Königsspitze von einer Lawine erfasst wurde und alle drei zu Tode stürzten: Begeisterung und Katastrophe- wie nah kann das doch
    beieiander liegen.
    Geblieben sind mir ein Schatz von kostbaren Erfahrungen, deren Essenz ich so begreife: In den Bergen- und wehe, auch sie werden wie so vieles anderes zu Markte getragen (Freizeitpark)- zeigt sich uns die Natur in einer ihr unmittelbar eigenen Gestalt heilsam, nämlich Respekt fordern, wunderschön und still.
    Es gibt besondere Orte: die Wüste, das Meer und die Berge, die für uns zu heiligen Orte werden
    (ich benutze das Wort „heilig“ hier lieber als den Containerbegriff „spirituell“). Viktor Frankl beispielsweise, der Begründer der Logotherapie, hat seine Bergerfahrung therapeutisch nutzbar gemacht. Und wie heißt es biblisch: Das Haus der Weisheit ist gebaut auf einem hohen Berge- warum eben da?
    Jetzt begnüge ich mich, manchmal mit Trauer, sonst aber ohne „Hinterher- Jammern“, die Langtauferer Höhenwege zu gehen auf der rechten und linken Talseite. Und was für eine „glückselige“
    Erfahrung kann ich da immer noch machen: Niemand sonst ist da. Ich habe das Privileg, hier ganz
    alleine unterwegs zu sein- was für ein Geschenk.

    Manfred Krüger

  2. Sehr geehrter Herr Manfred Krüger,

    Sie waren noch nie Gast bei mir und trotzdem haben Sie sich die Mühe gemacht einen sehr tiefgründigen Beitrag zu meinem Blogeintrag zu schreiben.
    Ja, auch bei mir steigen Emotionen hoch bei Ihrer Beschreibung, kannte und kenne ich doch die Personen und die Wege, die Düfte, die Kälte, den Sturm, die Gefahr, das Gefühl ganz bei mir zu sein. Das Alles und noch vieles mehr birgt der Berg fördernd und fordernd.
    Nicht die Wehmut es nicht mehr tun zu können, sondern die Freude es erlebt zu haben soll uns weiterbegleiten.

    Vielen Dank und herzlichen Gruß vom Bergmensch
    Richard Fliri

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